Gleich sieben Bergwertungen warteten am fünften Tag zwischen Bad Pyrmont und Osterode am Harz auf die noch 100 im Rennen verbliebenen Fahrer. Wieder waren es vom ersten Kilometer an Kim Andersens Chicky World Renner, die alles versuchten, eine frühzeitige Vorentscheidung in die Wege zu leiten, und permanent attackierten. Bei den Bergwertungen kamen dann auch noch die bei den Anstiegen offensichtlich unantastbaren Festina-Fahrer mit ihren Angriffen dazu. Die beiden deutschen Nationalmannschaften "Bahn" und "Strasse" hatten aber anders als am Vortag diesmal an der Spitze des Feldes alles unter Kontrolle, unterstützten Klöden mit besten Kräften. "Ohne die Jungs hätte ich heute wohl größere Probleme bekommen, obwohl es mir im Gegensatz zu gestern schon deutlich besser ging", atmete der amtierende deutsche U23-Meister, der noch immer stark unter seinen Sturzverletzungen von Bückeburg litt, im Zielort erleichtert auf. Lediglich ein Vorstoß von Andreas Walzer und dem Slovenen Robert Pintaric, die zwischen Kilometer 55 und 110 einen Maximalvorsprung von gut einer Minute herausgearbeitet hatten, sorgte kurzfristig für Gefahr. Erst auf dem anspruchsvollen Rundkurs im Zielort mit jeweils einer Bergwertung pro Runde gelang es der Konkurrenz, das Fahrerfeld in viele Grüppchen zu zerlegen und auseinanderzunehmen. Der Slovene Gozard Stangeli faßte sich in der letzten Runde ein Herz, setzte sich aus einer 18köpfigen Spitzengruppe ab, und rettete einen Minimalvorsprung vor den beiden Amore & Vita Sprintern Simone Zucci und Sandro Giacomelli auf die Zielgerade.
Michael Kramer